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Reisebericht

Kroatien - Insel Krk - im Oktober 2012

Ein kleiner bebildeter Reisebericht in Tagebuchform unseres Aufenthaltes auf Krk im Herbst 2012.


 
 

1. Tag: Sonntag, 21.10.2012

Gestern Abend um 23:30 Uhr geht es kurzentschlossen mit Blick auf die Wetterlage auf den Weg zur Insel Krk. Über die Tauernautobahn, den Karawankentunnel, Postojna, Grenzübergang Rupa werfen wir um 7:30 Uhr auf einer Raststätte bei Rijeka einen ersten Blick aufs Meer. Strahlender Sonnenschein erwartet uns. Vorbei an der Bucht von Bakar geht es dann über die Brücke auf die Insel Krk.


 



 

Im Ort Njivice an der Nordwestküste der Insel beziehen wir eine Ferienwohnung, die wir zwei Tage zuvor via Mail angefragt hatten. 1985, beim letzten Urlaub auf Krk, war es noch der Campingplatz in Njivice. Den gibt es auch noch.
Nach Bezug der Ferienwohnung geht es erst mal runter ans Meer zum Ortskern. Der Ferienort ist ruhig. Viele Apartments haben geschlossen. Am Strand haben lediglich im Hafenbecken ein paar Läden und Konoben geöffnet. Touristen sind Mangelware. Es sind überwiegend Kroaten, die sich am und im Meer aufhalten. Ja, baden ist durchaus noch möglich und sehr erfrischend. Das Wasser ist glasklar und irgendwie haben wir den Eindruck, dass sich im Meer weit mehr Leben tummelt als während des Sommers. Auch befiederte Zeitgenossen finden sich derzeit auf der „goldenen Insel“ zahl- und artenreich.


 



 

2. Tag: Montag, 22.10.2012

Nachts kühlt es merklich ab und die Sonne verabschiedet sich gegen 18:30 Uhr. Im Touristenort Njivice, einem ehemaligen Fischerdorf, ist es sehr ruhig. Bei Sonnenaufgang zwitschern die Vögel: Amsel, Hausrotschwanz, Meise, Zilpzalp, Grasmücken und Rotkehlchen begrüßen den Tag. Unterbrochen von den rätschenden Rufen der Eichelhäher, die hier in großer Anzahl umherfliegen.
Das Wetter lädt zum Baden ein. Ca. 24 Grad am Mittag. Nach einem Kurzbesuch am Fährhafen in Valbiska finden wir an der Ostküste bei Pinezici eine menschenleere Bucht. Lediglich ein Seeelefant geht auf einem Steg einsam seines Weges. Hier bleiben wir bis etwa 17 Uhr. Dann wird es kühl und die Sonne verschwindet so langsam hinter Cres.


 



 

Auf der Rückfahrt landen wir irgendwie auf einen Schotterweg bei Milohnic. Vielleicht ist es doch besser, auf der Hauptstraße zu bleiben. Es wird dunkel und wir fahren in den Touristenort Malinska, um noch etwas zu essen. Erstaunlich: Auch dieser, im Sommer 2011 noch völlig überfüllte Ort, ist nahezu leer. Die Restaurants haben zum überwiegenden Teil geschlossen. In einem Cafe erhalten wir die Auskunft, dass es in der Bar Jaz noch etwas Essbares gäbe. Die Idylle und das verqualmte Ambiente der Lokalität (obwohl selbst Raucher) lassen uns kurzerhand zurück in die Wohnung fahren: Perlkartoffeln, etwas Fleisch aus dem Market und Svjezi Sir (eine Art Quark). Lecker.


 



 

3. Tag: Dienstag, 23.10.2012

Keine Wolke am Himmel. Aber der Balkon unserer Ferienwohnung liegt vormittags im Schatten. So gehen wir an einen Strand an der Südspitze Njivices und begrüßen bei Morgentau gemeinsam mit der Tierwelt die Sonne. Hier führt ein Fußweg für Männer mit Mütze und Frauen mit Kopftuch entlang der Küste nach Malinska.


 



 

Um die Mittagszeit machen wir uns auf den Weg an die Ostküste der Insel. In Gabonjin entdecke ich erstmals ein Wintergoldhähnchen, welche weitere Belichtung allerdings von einer Steine werfenden Touristin, die es auf die Zapfen der Bäume abgesehen hatte, jäh unterbrochen wurde.


 



 

Auf dem weiteren Weg über Dobrinj und Polje bietet sich ein herrlicher Blick auf Rijeka und das Vinodolgebirge mit seinen Orten auf dem Festland. Dann kommt – immer gerade aus – der Urlaubsort Silo an der Ostküste. Möwe und Komoran streiten um eine Boje. Obgleich etliche frei sind. Interessant.


 



 

Unser weiterer Weg führt über Risika in südlicher Richtung entlang der Küste nach Vrbnik. Insbesondere dieser Ort hinterlässt bei uns mit seiner Lage auf einem 48 Meter hohen Felsen einen bleibenden Eindruck. Teils sehr enge Strassen schlängeln sich durch den Ort und glagolitische Schriften sind unübersehbar. Vrbnik gilt als ein wichtiges Zentrum der Geistlichkeit und ist allemal ein Besuch wert. Parkmöglichkeiten gibt es in den Orten um diese Jahreszeit ohne Ende und es werden auch keine Gebühren mehr fällig.


 



 

Auf der Rückfahrt an die Westküste landen wir in Punat. Wow. Boote, Boote und noch mal Boote. Leider geht es dem Abend entgegen und es bleibt keine Zeit, den Ort mit seinem vorgelagerten Inselchen Kosljun zu erkunden. Aber zumindest sind wir auf der Suche nach einem Restaurant fündig geworden. Und da hier auch vieles geschlossen hat, hat die Suche mehr Erfolg, wenn man einfach mal einen Einheimischen an der sonst menschenleeren Promenade fragt. Letztlich ist es dann doch „nur“ ne Pizza geworden. Egal – es wird langsam dunkel.


 



 

4. Tag: Mittwoch, 24.10.2012

Kalt auf dem Balkon. Gibt es eigentlich einen Beschleuniger, damit die Sonne schneller um die Ecke kommt? Wir fahren an die Südseite der Insel, nach Baska. Es ist Zeit der Olivenernte. Entlang der Strecke herrscht auf den Plantagen reges Treiben. Und immer wieder stehen in Stein einzelne Buchstaben in glagolitischer Schrift. Die „Strasse 102“ ist übrigens die erste Straße, die mir bisher in Kroatien mit einem Fahrradweg ausgestattet, aufgefallen ist. Auch das Thema Mülltrennung scheint auf Krk nicht nur thematisiert. So finden sich neben den sonst ausschließlich üblichen grünen Behältern alle Farben, wie sie die EU gerne sehen will.


 



 

In Baska zeigt sich das gleiche Bild wie an den Tagen zuvor. Trotz des schönen Wetters ist nichts los. Aber hier haben leicht erkennbar noch mehr Restaurants geöffnet.
Ein offensichtliches Vogelreservat (rezervat Kuntrep) sieht ziemlich verlassen aus und macht keinen geöffneten Eindruck. Oberhalb von Baska steht eine Kirche, die Groblje Sv. Ivan. Von hier hat man eine prima Aussicht auf den Hauptstrand. Das gegenüberliegende Festland und die Insel Prvic lassen sich wegen der Trübe nur schemenhaft erkennen. Schade. Eigentlich wollte ich mal nach Sveti Juraj winken.


 



 

Gegen Mittag führt die Reise weiter nach Stara Baska, einem als ruhig beschriebenen Ort an der Südwestküste der Insel. Ruhig ist es dort um diese Jahreszeit ohnehin. In der Bucht sind nur einzelne Fischer und ein älterer Mann, der die Fische immer wieder anfüttert und Stunden später mit einer Leine angelt. Ein anderer wickelt seine Netze (oder wie das heißt) und verlässt mit seinem kleinen Boot die Bucht. Morgen dürfen wir mitfahren – wenn wir wollen. Und ein dritter paddelt ohne Motor an der Küste entlang. Auf Anfrage für den Fang von Calamari. Der aufmerksame Leser wird sicher feststellen, dass das Fischen nicht mein Ding ist. Dafür lässt es sich in der Bucht prima schnorcheln und Sonne tanken.


 



 

5. Tag: Donnerstag, 25.10.2012

In den frühen Morgenstunden sind bei Dunkelheit Hubschrauber im Tiefflug aus Richtung Festland über Njivice geflogen. Und alle paar Minuten ist irgendwo am Himmel eine Sternschnuppe unterwegs. So viel kann man sich gar nicht wünschen.
Dobredan – unsere Vermieterin ist wieder aus Zagreb zurück. Dort musste sie sich seit Montag an der Schulter physikalisch behandeln lassen. Unterdessen war ihr Mann mit dem Knüpfen von Netzen und dem Fischen beschäftigt. Gestern sind zwei größere Fische in seinen Körben gelandet. Leider lassen Sprachbarrieren nicht zu, in Erfahrung zu bringen, welche Fische das waren. Hauptsache, dass in der Bucht am Morgen die Sonne scheint.


 



 

Es geht weiter nach Omisalj, dem nördlichen Nachbarort von Njivice. Genauer zunächst nach Omisalj Plaza Pesja. Schon von weitem sieht das Ganze nach Industriegebiet aus und hier und da qualmt es aus irgendwelchen Rohren. Wie ich einem Gespräch zwischen einem Kroaten und zwei deutschsprachigen Interessenten (Investoren?) entnehmen konnte, denen die Bucht offensichtlich schmackhaft gemacht werden sollte, sei an dieser Stelle der letzte Papst verstorben …


 



 

Weiter geht es in die nächste Bucht: Omisalj Plaza Ucka. Ein Hotel verrät bereits den Namen der Bucht. Und die Begrüßung erfolgt durch ein schrilles „scheiß kalt“. Tja, da ist wer ins Wasser gehüpft. Trotz der Industrieanlage und stellenweise Schmieren auf der Wasseroberfläche sind hier jede Menge Fische und Anemonen. Und wenn es denen gut geht, kanns ja nicht so schlimm sein. Also mal testen. Bis auf eine Hand voll Fischer und einigen Gästen, die in herbstlicher Kleidung auf der Promenade ihres Weges gehen, ist eh niemand da.
Entlang der Promenade hat die Villa Eva mit zwei Restaurants noch offen. Lecker. Man sitzt direkt am Meer, Jugendliche werfen Brotstücke ins Wasser und schwups fliegen Fische durch die Gegend. Naja – der Ausblick ist nicht so dolle: Industrie und Rijeka im Industrienebel. Was solls. Dennoch schön.


 



 

Zwischen Omisalj und Njivice geht rechter Hand eine Straße zur Fulfinum Mirine, einer antiken Stadt und frühchristlicher Komplex in der Bucht Sepen, ab. Leider keine Fotos. Die Straße ist derzeit nach einigen Metern gesperrt. Entlang der Straße nach Njivice findet sich auch der Friedhof Sv. Duh.


 



 

Am Nachmittag gehts dann noch mal zurück nach Njivice an den Strand. Ein letztes erfrischendes Bad für den Tag und dann den Vögeln bei Sonnenuntergang zuschauen. Ein unterhaltsames Programm liefern draußen auf dem Meer ein paar Bootsinsassen, die der italienischen Sprache mächtig sind, und teils angelnd den Ort beschallen.


 



 

6. Tag: Freitag, 26.10.2012

Der schöne blaue Himmel ist weg. Für heute ist Regen angekündigt und tatsächlich ist alles in grau. Vom Balkon aus ein trister Blick ins weite Nichts. 10 Uhr: Regen.


 



 

Im Nordosten der Insel findet sich in der Bucht vor Cizici ein – naja – sumpfiger Küstenabschnitt. Aus der Ferne schön anzusehen. Das könnte ein Lebensraum für viele Lebenswesen sein. Oder einfach nur Hochwasser? Egal. Im Prinzip ist es nichts anderes als eine Müllhalde. Tschuldigung, so was geht mir auf den Sack. Da ist die sogenannte Dreckbucht im Südosten Istriens ein Paradies dagegen. Auch der Ort selbst ist aus meiner Sicht nicht weiter erwähnenswert. Dann schon eher die vorbildlichen Mülltrennungsmöglichkeiten entlang der Strecke. Mag sein, dass das Wetter auch eine Rolle spielt.


 



 

Auf der südlicheren Seite „der Ecke“ finden sich die Orte Soline und Klimno. Allen drei Orten gemein ist, dass etliche ältere Häuser „for sale“ sind und gleichsam fleißig gebaut wird. Was solls. Wir waren in Klimno essen. Im Restaurant Oleander. Man muss ja nicht immer alles schön schreiben. Also vergessen wir einfach das Essen und die überzogenen Preise. Die Teller haben wir dafür nahezu gereinigt hinterlassen.


 



 

Auf der Rückfahrt sind wir bei Risika auf eine kleine Halbinsel gestoßen, die mit Schildern „Privatno“ auf sich aufmerksam macht. Dürfte ein Campingplatz sein (keine Ahnung). So ein Halbinselchen hätte ich auch mal gerne privat. Der Besitzer des an der Schranke parkenden W-PKWs hat sich leider nicht blicken lassen. Apropos Schilder: Bisher sind mir in Kroatien nie so viele Verbotsschilder aufgefallen. Insbesondere Vierbeiner dürften es in dieser Ecke echt schwer haben.
Ok, 17 Uhr. Es wird bald dunkel und es regnet. Schnell zurück nach Njivice. Schließlich sind wir am Meer. Also bei einsetzender Dunkelheit noch mal reinhüpfen. Ist gar nicht so schlimm. Draußen ist es kälter und windig. Ja, davon gibt es Bilder, nö – die werden nicht eingestellt. Ok, dann eben eines leicht bearbeitet.J
Unsere Vermieterin sagt, dass der Wind ein Jugo ist. Ab morgen solls dann umgedreht gehen. Bura. Wird bestimmt lustig. Schade, keine Blitze mehr zu sehen. Zeit, sich abzulegen.


 



 

7. Tag: Samstag, 27.10.2012

Von Bura keine Spur. Es ist etwas windig und bewölkt bei etwa 17 Grad. Das Ucka Gebirge ist von Wolken umschlossen und irgendwo zwischendrin zeigt sich ein blauer Fleck. Heute ist Tag der sturmfreien Bude. Unsere Vermieter sind in der Früh nach Zagreb gefahren, wo sie die nächste Zeit verweilen werden. Im November erhält das Haus dann neue Ziegel, die bereits im Hof gelagert sind. Nach der Schlüsselübergabe am gestrigen Abend sind wir jetzt quasi kroatische Hausbesitzer. Zu Eigentümer fehlt noch ein Stück. Aber wir werden die Bleibe behüten und dürfen selbst entscheiden, wann wir morgen abreisen. Auweh – welch ein Gedanke. Wir haben viel von der Insel gesehen. Wenn auch nur flüchtig. Die Hauptstadt Krk haben wir bis jetzt ausgelassen. Vielleicht heute. Apropos ausgelassen: Das 29 Euro schwere Aldi Schlauchboot, welches bisher nur im Hohenwartestausee in Thüringen geschippert ist, schlummert immer noch in der Autoablage. Um diese Jahreszeit besteht keine Notwendigkeit, nach einsamen Buchten Ausschau zu halten.


 



 

Zeit, sich so langsam zu verabschieden. So auch im kleinen Market im südlichen Teil Njivices. Mit freundlicher Genehmigung der Kassiererin, dürfen auch Fotos gemacht werden. Unten in der Bucht ist etwas Wind aufgekommen. Dann wollen wir mal einen Drachen steigen lassen. Und auf dem Kinderspielplatz herrscht rege Betriebsamkeit.


 



 

Nach den Flugeinlagen fahren wir in die Stadt Krk. Viel sehen wir nicht von der Stadt. Kurz nach unserer Ankunft beginnt es kräftig zu schütten. Durchnässt ziehen wir uns in eine Konoba zurück und wärmen uns von innen. Den Abend verbringen wir in der Bucht in Njivice.


 



 

8. Tag: Sonntag, 28.10.2012

Es hat die ganze Nacht durch geregnet und es ist kühl geworden. Für ein Frühstück auf dem Balkon ist es nun zu kalt. Aber hin und wieder schaut die Sonne mal durch. Schnell noch ein paar Fotos vom Grundstück machen.


 



 

Tag der Abreise. Die Glocken von Njivice läuten eine Melodie. Es klart immer mehr auf.
Nach einem Kurzbesuch im Hafen von Njivice treten wir die Heimreise an. Auf Höhe der Brücke zum Festland weht eine Bura, die auf dem Festland noch zunimmt. Jetzt ist mir auch klar, warum die Brücke bei Bura gesperrt wird. Heute dürfen nur PKW drüber fahren. Aber mehr als 20 km/h geht nicht. Und Fenster geschlossen halten.


 



 

Am Grenzübergang in Rupa nach Slowenien dann die eigentliche Überraschung: 0 Grad bei leichtem Schneefall. Und auf der Weiterfahrt schneit es bis kurz vor Nürnberg bei teils –7 Grad. Bis auf eine Blockabfertigung am Karawankentunnel wegen Wartungsarbeiten und einer weiteren wegen einer Baustelle bei Bergen in Österreich verläuft die Fahrt dank etlicher Räumfahrzeugen fließend.


 



 

Zuletzt noch ein Rezeptvorschlag für Abende bei geschlossenen Restaurants:
3 EL Aiwa
2 EL Quark
Schuss Olivenöl
Wasser
Halbierte Cocktailtomaten
Kurz aufkochen lassen
Schmeckt lecker zu gebratenen Nudeln mit Zwiebeln und Schinken.
Bilder sollen angeblich noch folgen.