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FOTODESIGN

Reisebericht

Kroatien im Juli 2011

Ein kleiner fotographischer Reisebericht unserer persönlichen Eindrücke vom Sommerurlaub 2011 in Prizna (Lika-Senj) und Zaglav bei Martinscica auf der Insel Cres.


 
 

Die Texte sind in Tagebuchform – ohne nachträgliche Änderung – entstanden. Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden. Vielleicht sollte man noch vorwegschicken, dass keine Fotos gecropt sind. Also alle Fotos im Originalausschnitt, natürlich fürs Internet verkleinert.


1. Tag - Samstag, 09.07.2011

Am Freitag Abend gegen 20 Uhr fahren wir los. Erstmals wählen wir die Route über Nürnberg – Passau - Regensburg, vorbei an Graz, Richtung Zagreb nach Senj. Von dort aus die Jadranska - Magistrale nach Prizna. Von den zahlreich an diesem Wochenende gemeldeten Staus bleiben wir in Deutschland, Österreich und Slowenien verschont. Doch so sollte es nicht weitergehen. Der erste Stau erwartete uns an der Grenze Slowenien/Kroatien. In Kroatien selber standen wir in Folge dreier Unfälle (Blechschäden) insgesamt drei Stunden im Stau.

Auf der Höhe des Vratnik Passes (698 m) erblicken wir das Meer mit der Stadt Senj und den Inseln Krk und Prvic. Unser erstes Ziel Prizna ist nun nicht mehr all zu weit.


 



 

Nach diesem ersten Fotostopp fahren wir in die Stadt Senj zu einem großen Supermarkt und decken uns dort für die nächsten Tage mit dem Notwendigsten ein.

10 Uhr, deutlich zu früh für die Ankunft in unserem Appartement in Prizna, fahren wir weiter in Richtung Karlobag. Auf dem Weg legen wir einen Zwischenstopp in Sveti Juraj ein und verweilen kurz am Hafen in einer Konoba.


 



 

Nähe Ribarica finden wir die uns vom letzten Jahr bekannte Badestelle und genießen das erste Bad im Meer.


 



 

Um 17:30 Uhr treffen wir in unserem Appartement in Prizna ein.

Der Ort Prizna besteht eigentlich nur aus der Fähranlegestelle zur Insel Pag, einer kleinen Bootsanlegebucht und ein paar Häusern. Die Feriensiedlung Prizna befindet sich hinter einem Hügel in nördlicher Richtung mit einer Abzweigung auf dem Weg zur Fähre. Einkaufsmöglichkeiten, Konobas gibt es hier nicht. Lediglich ein Kiosk auf dem Weg zur Anlegestelle.


 



 

Unsere Ferienwohnung liegt in zweiter Reihe, ca. 50 Meter zum Strand. Der Balkon bietet auf der einen Seite einen Blick auf die Fähranlegestelle auf der Insel Pag und auf der anderen Seite einen Blick auf die Insel Rab, Stadt Rab, mit einem Kabel vor der Linse.


 



 

2. Tag - Sonntag, 10.07.2011

Um 9 Uhr zeigt das Thermometer 31 Grad. Nach Ansicht der Fotos vom Vortag steht erst mal eine Sensorreinigung an. Durch den Garten, vorbei am unterstehenden Haus, auf einen Betonweg gelangt man den Hang hinab zu den verschiedenen Strandplateaus ans Meer. Jedes Haus besitzt sein eigenes Plateaus, welche auch nur belegt werden dürfen. Teils ausgestattet mit Einstiegshilfen ist es bequem in das kühlende Nass zu steigen.


 



 

Gegen Mittag befahren wir die Küstenstraße in südlicher Richtung, um nach einsamen, naturbelassenen Buchten Ausschau zu halten. Hiervon gibt es jede Menge, aber ob sie dann frei sind, ist eine andere Geschichte. Auffallend sind die vielen freien Zimmer und Apartments, die während der Fahrt angepriesen werden. Ab Karlobag teils richtig gut und direkt am Meer gelegen. Das werden wir uns merken.


 



 

Ca. 20 Kilometer südlich von Karlobag finden wir bei Devcic-Draga eine Bucht unter einer Brücke, die zu dem Zeitpunkt nicht besiedelt ist. Ok, sauber ist etwas anderes. Aber wenn sich Garnelen, Krebse und Fische in einer mit versenkten, mittlerweile veralgten Kühlschränken ausgestatteten Bucht wohlfühlen, ist das auch für uns kein Problem. Lediglich die Hitze. Entweder Wasser oder Schatten. Dazwischen gibt es nichts.


 



 

Auf der Rückfahrt machen wir noch einen Halt in Karlobag, um es uns in einer Konoba am Hafen gut gehen zu lassen.


 



 

3. Tag - Montag, 11.07.2011

Nach einem kurzen Bad am frühen Morgen wollen wir auf Insektenjagd gehen und bekanntlich soll es auf höher gelegene Regionen etwas kühler sein. Also fahren wir über Karlobag in Richtung Gospic in das Velebitgebirge. Auf dem Weg ins Gebirge bietet sich ein herrlicher Ausblick auf die Küstenregion. Leider wegen der Hitze etwas trüb. Eine ordentliche Bura könnte da Abhilfe schaffen.


 



 

Am Ostarijska vrata auf 928m Höhe machen wir unseren Insektenfotostopp. Auf der Suche nach Insektenarten, die uns bisher noch nicht vor die Linse gekommen sind, werden wir schnell fündig. Die landschaftliche Umgebung ist … einfach nur schön.


 



 

Auf der Weiterfahrt in Richtung Landesinnere machen wir einen kurzen Halt in einer Konoba in Podostra, um schließlich Gospic zu erreichen. Das Städtchen haben wir uns nicht angesehen. Am Ortseingang ist ein Bachlauf, der Bogdanica, der für Insektenknipser eher geeignet scheint.


 



 

Auf der Rückfahrt am späten Nachmittag verweilen wir nochmals auf dem Ostarijska vrata, um schließlich bei Sonnenuntergang Prizna entgegen zu fahren und die Funktionalität unserer Küche zu überprüfen.


 



 

4. Tag - Dienstag, 12.07.2011

Die Hitze lässt keine großen bis gar keine Aktivitäten zu. Tagsüber ist es sehr ruhig. Die Leute scheinen sich – wie wir – irgendwo zu verstecken. Also Kappe auf und ein paar fotografische Eindrücke der Feriensiedlung Prizna sammeln. Hier werden fleißig Ferienwohnungen gebaut. Offensichtlich ruht die Bautätigkeit im Sommer. Vom Balkon aus lässt sich die Fähre von der Insel Pag kommend ranzoomen. Und auf dem Kabel scheinen sich Uferschwalben und Rauchschwalben wohl zu fühlen.


 



 

Gegen Abend raffen wir uns dann doch auf und fahren nach Karlobag. Etwas Pasta, ein Omelette und eine Tageszeitung. Das wars für diesen Tag.


 



 

5. Tag - Mittwoch, 13.07.2011

Die Fähre auf die Insel Pag vor der Haustüre, entschließen wir uns gegen 8 Uhr auf die Insel nach Zigljen überzusetzen und eine kleine Rundreise zu unternehmen. Schließlich soll es dort etwas kühler sein. Falsch gedacht.


 
 

Die Insel wird quasi vertikal von einer Hauptstraße durchzogen. Auf Nebenstraßen gelangt man zu kleineren, meist touristisch geprägten, Ortschaften wie auch auf eine der Halbinseln Pags.
Nach dem Übersetzen mit der Fähre, bei dem wir Prizna und die Feriensiedlung auch mal vom Wasser aus sehen können, fahren wir zunächst in nördlicher Richtung nach Lun an die Nordspitze der Insel. Die Fahrt auf dem Highway bietet beiderseits einen landschaftlich kargen Eindruck. Mehr Steine als Grün. Obgleich das Grün auf der westlichen Seite zunimmt. Vereinzelt sind Häuser zu sehen und hier und da eine Ziegenherde.


 



 

Auch Lun ist von einer kargen Vegetation geprägt. Wild wachsende Olivenbäume spenden etwas Schatten. An der Küste reihen sich Ferienwohnung an Ferienwohnung. Unzählige Badeplateaus prägen das Strandbild. Für einen Badeurlaub scheint die Nordspitze der Insel Pag kein schlechter Ort zu sein.


 



 

Ein ähnliches Bild bietet sich in den kleinen Ortschaften an der Westküste der Insel, wie Jakisnika, die wir auf der Rückfahrt kurz aufsuchen, um schließlich in Novalja, einem größeren Touristenzentrum, einen Kurzaufenthalt einzulegen. Das Stadtbild macht einen lebendigen Eindruck. In einem Cafe am Hafen sitzen überwiegend Einheimische mit ihren Laptops und surfen um die Wette.


 



 

Die Weiterfahrt auf dem Highway in Richtung Süden führt vorbei an der Pager Bucht und unter anderem der fjordartig wirkenden Bucht von Simuni nach Pag. Von einer Anhöhe bietet sich ein wirklich imposanter Ausblick auf die Landschaft. Ohne Kamera ist hier kaum jemand anzutreffen und es steht bereits das dritte Paarshooting auf dem Plan. Vielleicht steht auf meiner Kappe „Shooting for free“ und ich habe es noch nicht bemerkt.


 



 

Nun geht es weiter, vorbei an Dinjiska, gen Süden zur Paski most. Das ist die Brücke, die die Insel Pag im Süden mit dem Festland verbindet. Auch hier eine fast mondartig wirkende Landschaft mit Blick auf das Velebitgebirge auf dem Festland. So haben wir die Insel vom Norden bis Süden befahren. Definitiv zu wenig Zeit, zumal die Insel landschaftlich einiges verspricht.


 



 

Auf unserer Rundreise machen wir einen weiteren Halt in Razanac (1. Reihe). Laut Atlas soll es hier einen Aussichtsturm oder sonstiges Sehenswertes geben. Wir können nichts entdecken. Bis auf Touristen, die sich am Sandstrand im trüben Meer tummeln, und einem Touristencenter mit Kinderspielplatz und ein Beachvolleyballfeld. So fahren wir weiter in südlicher Richtung nach Posedarje (2. Reihe). Die Lage Posedarjes erinnert an einen See, welcher mit dem Meer durch eine Meerenge verbunden ist. Hier scheint es gemütlich zuzugehen.


 



 

Weiter geht es in östlicher Richtung über die Brücke bei Maslenica, die besagte Meerenge, mit Blick auf die nördlich gelegene Autobahnbrücke. Auf der Brücke sehen wir den Kappenmann. Unter der Brücke findet während unseres Aufenthalts ein Schlauchbootjumping statt.


 



 

Südlich von Seline erreichen wir wieder die Küstenstraße. Ein Ort weiter, in Starigrad Paklenica, befinden wir uns ca. 60 Kilometer südlich von Karlobag. Seline und Starigrad Paklenica, mit einer großen Hüpfburg am Strand (nein, wir sind nicht kinderfeindlich) hinterlassen bei uns einen nicht wirklich erwähnenswerten Eindruck. Die Geschmäcker sind eben verschieden. So geht die Fahrt in nördlicher Richtung weiter, bis sich in Tribanj Lisarica der Hunger meldet. Lecker Girice (kleine Fische) werden serviert.


 



 

Ein langer Tag bei bis zu 39 Grad ohne Wind geht zu Ende und wir nehmen gegen 21 Uhr vor unserer Rückkehr in Ribarica ein kurzes Bad zur Abkühlung im Meer. Etwas beruhigend wirkt, dass nicht nur wir schwitzen. Auch den Einheimischen macht die Hitze zu schaffen. In unserer Unterkunft angekommen, kommt etwas Wind auf. Endlich.


 

6. Tag - Donnerstag, 14.07.2011

Der Wind ist weg. Über Nacht war er teils heftig und mithin etwas kühlend. Und nun wieder schwitzen…
Heute wollen wir das Bärengehege in Kuterevo besuchen. Die Fahrt führt in nördlicher Richtung, um in Sveti Juraj in Richtung Krasno in das Velebitgebirge einzutauchen. Eine geniale Strecke. Bei Ottare verweilen wir in einer blühenden Lichtung im Wald für Insektenfotografien.


 



 

An der Volontärstation des Bärengeheges in Kuterevo nehmen wir im Vergleich zum Vorjahr kleine Veränderungen wahr. Die Station wurde vergrößert, neue Gebäude kamen hinzu.
Zu aller erst schauen wir uns die älteren Bärengehege an. Auch hier wurde ausgebaut. Es leben zur Zeit in einem der beiden großen Gehegen zwei Jungbären und im anderen vier erwachsene Bären. Hinzu kommen zwei einjährige Bären im neu errichteten Gehege hinter der Volontärstation.

In der zum Gehege gehörenden kleinen Konoba treffen wir uns mit Ivan Pavenka Crnković, dem Leiter des Geheges. Aus dem vergangenen Jahr wissen wir, dass es für Jugendgruppen die Möglichkeit gibt, sich für eine Woche oder auch länger durch Arbeiten rund um die Bären, wie z.B. Futter zubereiten, Gehege ausbessern, so wie auch Arbeiten an der Volontärstation zu engagieren. Auch eigene Projekte, die sich die Jugendlichen zu Hause erarbeiten, sind willkommen. Laut Ivan geht es nicht vordergründig um das Arbeiten, sondern vielmehr um das Lernen. Zur Zeit sind vier Jugendgruppen aus verschiedenen Nationen dort einquartiert. Darunter auch eine belgische Jugendgruppe eines sinfonischen Orchesters, die ab und an abends musizieren.
Für die Organisation und Termine der Volontäre ist Helena zuständig. Nach einem Gespräch erhalten wir von ihr alle nötigen Informationen.


 



 

Es ist spät geworden. Wir entschließen uns, das Abendessen bei Sonnenuntergang in Sveti Juraj einzunehmen und fahren den gleichen Weg zurück.


 



 

7. Tag - Freitag., 15.07.2011

Am frühen Morgen ist der Himmel wolkenbehangen und entlädt sich vermutlich über dem Velebitgebirge. Gegen 11 Uhr zeigt sich wieder die Sonne.
Annette zieht es in die Wildnis und widmet sich mit Kamera bewaffnet dem Felsenjogging in einer kleinen angrenzenden Bucht der Feriensiedlung Prizna.


 



 

Mit einigen Schürfwunden suchen wir uns bei Ribarica ein sonniges Plätzchen am Meer. Hier ist sonst niemand. Naja – ein seltsames Insekt mit einem Holzstöckchenanhang ist noch vor Ort.
Jetzt ist der Zeitpunkt und die Muse gekommen, das low-cost Unterwassergehäuse für die Kamera zu testen. Es beginnt ein zähes Ringen mit dem Meer, einer in eine Plastikhülle inhaftierten Kamera und natürlich mit sich selbst. Das bedarf wohl noch einiger Übung. Bis dahin wussten wir noch nicht, dass es hier wohl Quallen gibt, die man mit dem Auge nicht erkennt. Und lecker Girice schwimmen hier rum. Zu allem Überfluss kreuzt ein Buckelwal ähnliches Wesen die Schnorchelroute.


 



 

Gegen Abend kehren wir in Ribarica in einer Pizzeria, der einzigen Konoba zwischen Prizna und Karlobag, ein. Sie macht ihrem Namen alle Ehre. Außer Pizzen gibt es hier nichts essbares und bekanntlich sind selbst bei einer Pizza die Geschmäcker verschieden.


 

8. Tag - Samstag, 16.07.2011

Wechsel des Hauptquartiers: Wir schlagen die Zelte in Prizna ab und begeben uns auf den Weg zur Insel Cres mit dem Ziel Martinscica.


 
 

Die Route führt auf der Küstenstraße in nördlicher Richtung. Südlich von Rijeka führt eine gebührenpflichtige Brücke (30 Kuna) auf die Insel Krk. Entlang der Küstenstraße sammeln wir noch fleißig fotografische Eindrücke.


 



 

Auf Krk machen wir gegen Mittag einen Halt in Malinska: Ein touristisch geprägter Ort mit vielen bunten Einkaufsläden und deutsche und italienische Urlauber scheinen sich den Ort zu teilen.


 



 

Die Weiterfahrt auf Krk führt nach Valbiska, der Fähranlegestelle zu den Inseln Rab und Cres. Unser Reiseziel nicht aus den Augen verlierend, nehmen wir nach einiger Wartezeit die Fähre nach Merag auf Cres.


 



 

Auf der Hauptstraße Richtung Süden führt eine Nebenstraße hinter Vrana rechts in Richtung Martinscica. Der nächste Ort heißt Stivan.


 



 

Ca. 40 Kilometer ab der Fähranlegestelle in Merag erreichen wir gegen 17 Uhr unser neues Reiseziel: Den Ort Zaglav in der Bucht von Martinscica auf der Westseite der Insel und werden vom Vermieter zur Ferienwohnung geleitet.
Der erste (persönliche) Schock saß tief. Zum Glück sind diese Zeilen erst einen Tag später entstanden. Bei unserer Ankunft wäre der Text wohl nicht so sachlich ausgefallen.
Wir sind mittendrin: In einem Touristennest mit einem fleischbeschaulichen Kiesstrand. Was von einer privaten Vermieterin im Internet als „ein relativ junger und sehr schöner Ort in einer besonders ruhigen Gegend an der Creser Küste“ beschrieben wird, ist nichts anderes als eine block- bzw. kasernenhafte Ansammlung von Ferienwohnungen ohne ausreichende Parkmöglichkeiten, was natürlich in der Präsentation nicht erwähnt wird, in dieser Region aber durchaus Usus zu sein scheint. So zumindest die Lage unserer Ferienwohnung. Die Ferienwohnung an sich ist nicht schlecht. Mit 54qm auf zwei Etagen sehr geräumig, auch wenn gewisse Standards nicht erreicht werden. Aber wir sind ja nicht beim Restauranttester. Und die internationalen Mitbewohner in der Siedlung – nahezu ausschließlich Kroaten und Slowenen – machen das Ganze dann doch irgendwie sympathisch.
Alsdann zieht es uns zum Einkauf in das am Meer gelegene Zentrum der Feriensiedlung. Mit dem PKW. Anschließend besuchen wir das Restaurant neben dem Market und der Rezeption. Über die Parkplatzsuche bei der Rückkehr brauchen wir nicht zu berichten. Nur so viel: Rückwärtsgang ist wichtig und man hätte das Auto eigentlich auch im Ort stehen lassen können.


 



 

9. Tag - Sonntag, 17.07.2011

Der kleine gestrige Frust ist weitestgehend verflogen und nach Sonnenaufgang bietet sich von der Wohnung aus ein schöner Ausblick auf die Bucht von Martinscica, der südlich vorgelagerten Insel Zeca und am Horizont die Südspitze Istriens. Das Grün der Insel erinnert an die Ostküste Istriens.
Annette geht die Bucht entlang Richtung Martinscica auf Entdeckungstour und sammelt so erste fotografische Eindrücke. In fast der gesamten Bucht und einschließlich des Ortes Martinscica ist es möglich, zu baden. Entlang der Promenade bis hin zum Hafen gibt es Kiesstrand.
Ein kleines Teilstück vor dem Ort ist hinter Bäumen für FKK Freunde abgeteilt. Dieses Teilstück ist felsiger und auch der Gang ins Wasser ist nicht so komfortabel hergerichtet wie für die bekleidete Fraktion.
Auf der anderen Seite der Bucht gestaltet sich die Vegetation felsiger und steiniger. Wer dort zum Baden gehen will, muss den Weg zu Fuss gehen, da eine Weiterfahrt mit dem PKW durch ein geschlossenes Tor nicht mehr möglich ist. Vereinzelte nehmen diesen Weg auf sich, um den überfüllten Stränden zu entkommen.
Mit etwa 33 Grad ist es nicht ganz so heiß wie in Prizna und nach Sonnenuntergang kühlt es etwas ab. Wir können wieder schlafen ohne zu schwitzen.


 



 

10. Tag - Montag, 18.07.2011

Unterhalb unseres Balkons steht der Kappenmann und eine neue Generation von Rauchschwalben erfreut sich des Daseins. Wir fahren ins touristisch angepriesene Schlaraffenland: Auf die Insel Losinj, die durch eine kleine Brücke (ca. 20 Meter lang) in Osor mit der Insel Cres verbunden ist. Ein Katzensprung. Insbesondere die Orte Mali Losinj und Veli Losinj mit ihren vielen Buchten erfreuen sich bei Touristen großer Beliebtheit. Dem scheint auch so zu sein. Während es in der Mittagszeit in den genannten Orten noch relativ ruhig zugeht, stapeln sich in den von uns aufgesuchten Buchten, hier Cikat, die Menschenmassen in und mit buntem Plastikzeugs. Ein riesiger Freizeit- und Vergnügungspark mit Parkproblemen. Auf dem Meer unzählige motorisierte Boote, mit denen die Delfine, das Aushängeschild der Insel, sicher kein Problem haben (etwas Ironie).


 



 

Wir fahren zurück. An Privlaka vorbei, schauen wir uns kurz den Flugplatz der Insel Losinj an, um dann in Nerezine nochmals einen Halt einzulegen. Auch wenn der Ort etwas beschaulicher ist, ähneln sich die Bilder. Wer auf der Insel einsame Buchten sucht, ist fehl am Platz. Oder sollte ein Boot zur Verfügung haben, von denen es hier wimmelt. Jede Zugangsmöglichkeit zum Meer wird touristisch erschöpft. Eine artenreiche Flora und Fauna ist in diesen Orten Mangelware. Wer Massentourismus und bunten Badespaß mag, ist im Sommer auf Losinj sicher gut aufgehoben.


 



 

Gegen Abend treffen wir wieder in Zaglav ein und schauen ein paar Nachwuchsanglern in Begleitung der Eltern zu. Bis dahin wussten wir nicht, dass man halbwüchsige Fische fängt, um sie dann mit einer Gabel ins Jenseits zu befördern. Aber man ist ja lernfähig. Bei unserer Rückkehr schaut aus unserem Schlafzimmerfenster der Turbanmann.


 



 

11. Tag - Dienstag, 19.07.2011

Heute Nacht hat es geregnet. Wir nehmen uns die Südostküste der Insel Cres vor. Kurz vor Osor, dem Übergang auf die Insel Losinj, befahren wir für ca. 12 Kilometer eine schmale Straße in Richtung Punta Kriza. Auf halbem Weg machen wir einen Halt und gehen auf Insektensuche. Unzählige Grillen verschiedener Arten zirpen um die Wette. Daneben begegnen wir Tierarten, die wir bisher noch nicht vor die Linse hatten. So auch einer schwarzen Witwe.


 



 

Kurz nach Punta Kriza zieht es uns in der Bucht Uvala Pogana in der Nähe eines Campingplatzes ans Meer. Die Straße endet vor dem Campingplatz. Hier ist nicht viel los und im Meer tummeln sich etliche Fischarten, Einsiedlerkrebse, Anemonen, Röhrenwürmer, Garnelen, … Kurzum: Ein Stück Natur. Hier bleiben wir bis zum späten Nachmittag und machen neben ausgiebigem Baden noch ein paar Unterwasseraufnahmen. Wir wollen mal hoffen, dass die Strasse an die Südostküste von Cres nicht ausgebaut wird.


 



 

Auf der Rückfahrt kehren wir in eine Konoba in Osor ein. Das Städtchen ist nicht nur für seine Bronzestatuen von musizierenden Frauen und Männern bekannt; hier fand auch im Jahr 1018 der kroatische Kuna seinen Ursprung. Damals hat sich die Stadt mit 40 Marderfällen (Marder = kroatisch Kuna) die Freiheit von Venedig erkauft. Ein kroatisches Orchester reist zu einem Konzert mit dem Bus an und das kroatische Fernsehen ist auch schon vor Ort. Am späten Abend können wir von unserem Balkon aus ein Gewitter über Istrien beobachten.


 



 

12. Tag – Mittwoch, 20.07.2011

Ein Regenbogen begrüßt den Tag. Offensichtlich sind wir in der Nacht von dem Gewitter nicht verschont geblieben, zumal im Schlafzimmer ein paar Regenpfützen sind (sorry, liebe Vermieter). Es ist windig und kalt. 23 Grad um 10 Uhr. Die Ostküste Istriens lässt sich am Horizont gut erkennen. Die emsigen Ameisen, die wir sonst jeden Morgen auf unserem Balkon bei ihrer Arbeit beobachten können, haben sich verkrochen.
Bei Regen fahren wir kurz vor Martinscica in das Bergdorf Vidocici. Die Straße ist sehr eng und endet im Dorf. Unser Auto muss die leidvolle Erfahrung machen, dass eine felsige Straßenbegrenzung sehr stabil ist. Bei schönem Wetter hat man hier oben sicher einen prima Ausblick. Und ein Verkehrsschild inmitten der Pampa am Ende der Straße stimmt uns dann doch etwas nachdenklich.


 



 

Wir fahren zurück und biegen nach dem Ort Stivan in Richtung Grmov ab. Eine geschotterte (oder heißt es steinige?) Straße führt zum Vraner See, dem Vransko jezero. Der blaue Süßwassersee dient der Insel seit 1953 zur Trinkwasserversorgung. Ein Hinabsteigen zum See ist verboten. Hatten wir auch nicht vor … Lieber etwas Landschaft und Natur knipsen.


 



 

Das Wetter wird immer freundlicher. Wir nehmen Kurs auf die Hauptstraße, befahren diese für wenige Kilometer in nördlicher Richtung und biegen auf gut Glück nach Orlec, einem Ort an der Ostküste ab. Es ist ein kleiner Ort mit einer Konoba an der Durchfahrtsstraße. Eine mit einer Schranke versehende Seitenstraße scheint zu einem Campingplatz zu führen. Nach Orlec endet die Straße oberhalb der Küste bei einem kleinen Parkplatz. Die Aussicht ist beeindruckend, nein phänomenal. Am Horizont das Velebitgebirge und die davor gelagerten Inseln. Durch das Wechselspiel von Licht und Schatten ändert sich stets das Bild. Ein Zugang zum Meer ist zu Fuß möglich. Allerdings dürfte dieser wegen der Steilheit der Küste etwas beschwerlicher ausfallen.


 



 

Am späten Nachmittag suchen wir Martinscica auf und kehren in einer Konoba am Strand ein. Nur zur Info: Nach unseren Erfahrungen liegen die Preise in den Restaurants ca. 30% über denen vom Festland. Zum Beispiel Karlovacko in Sveti Juraj 12 Kuna, hier 16 Kuna. Beim Futter dürften es ca. 20% sein. Das Ende des Tages genießen wir am Meer u.a. mit Blick auf unsere Feriensiedlung Zaglav.


 



 

13. Tag – Donnerstag, 21.07.2011

Endlich ein Delfin! Da fährt man ständig mit einer 500mm Linse von Bucht zu Bucht und hier läuft einer vor der Haustüre vorbei. Nach erfolgreichem fotografischen Fischfang begeben wir uns auf die Jagd nach Gänsegeiern und nehmen Kurs auf die Nordküste der Insel Cres.
Bei Predoscica sichten wir an der Ostküste einen ersten der auf Cres beheimateten Gänsegeier. Leider in weiter Entfernung. Eine Tafel macht darauf aufmerksam, dass hier der 45. Breitengrad verläuft. Wir halten nochmals vor Beli an einem Aussichtspunkt. Hier kreisen zwei Geier, die auch nicht viel näher kommen.


 



 

Jetzt wollen wir uns mal den Strand unterhalb von Beli anschauen, den wir bereits vergangenen Oktober aufgesucht hatten. Damals war hier bis auf einen Fischer absolut tote Hose. Wir fahren also die immer enger werdende Straße an Beli vorbei bis es nicht mehr weitergeht und landen am Strand des Autocamp Brajdi Beli.
Parkplatzgebühr für einen Tag 25 Kuna. Stundenweise geht nichts. Die kleine Bucht ist belebt. Drei Restaurants bieten Fast Food (Burger) an. Viele sprechen österreichischen Dialekt. So auch der Hafenkapitän mit entsprechender Mütze, der bei der Ankunft von Ausflugsschiffen, die hier für eine Stunde verweilen, offensichtlich die Oberaufsicht trägt. Nach getaner Arbeit gesellt er sich wieder an einen Tisch mit Österreichern und genießt – wie die anderen – ein klares, alkoholisches Getränk aus getarnten Sprite- und Wasserflaschen. Fleißig werden Lieder angestimmt. Naja, singen ist was anderes.


 



 

Bei der Rückfahrt fahren wir, vorbei an Predoscica, zum Tanken in die Stadt Cres. Zuvor legen wir einen kleinen Fotostopp kurz vor Cres ein. Den Tag lassen wir im Restaurant unseres Ferienortes Zaglav ausklingen. Bei Dunkelheit zieht ein Gewitter auf. Die Tagestemperatur liegt bei angenehmen 28 Grad.


 



 

14. Tag – Freitag, 22.07.2011

Unser letzter Urlaubstag. Wir fahren dahin, wo es uns am besten gefallen hat: An die Südostküste der Insel. Nach einem kurzen Halt am Ortseingang von Osor gibt es lecker Schinken und Käse in der Bucht Uvala Pogana kurz vor dem Campingplatz bei Punta Kriza, um dann den Tag am und im Meer zu verbringen. Für alle Nudisten: Hier ist sozusagen gemischtes Publikum. Jeder liegt am Strand bzw. in der Bucht, wie es ihm gefällt.


 



 

Das Abschiedsessen nehmen wir am Abend in Osor ein und treffen zum dritten Mal dieselben Leute. Die haben uns zweimal beim Insektenknipsen erwischt. Die Insel ist klein … Osor ist übrigens trotz seiner zentralen Lage zwischen den Inseln Cres und Losinj ein ruhiger, beschaulicher Ort. Hat echt einen Hauch von musischer Kunst und Kultur.


 



 

15. Tag – Samstag, 23.07.2011

Seltsam: Die Heimreise steht an und man will nicht weg. Die Parkplatzprobleme in Zaglav sind längst vergessen. Der Ferienort ist uns vertraut geworden. Ein letzter Blick vom Balkon und aus dem Schlafzimmerfenster. In Martinscica scheint am frühen Morgen nicht viel los zu sein. Einige haben offensichtlich frühzeitig ihre Strandplätze reserviert.
Gegen 10 Uhr treten wir die Heimreise an. Wir entscheiden uns spontan, über Istrien zu fahren und nehmen die Fähre von Porozina nach Brestova. Leider hatten wir in Porozina kein Glück. Nach einer vorangegangenen Wartezeit schließt die Schranke unmittelbar vor unserem PKW: Die Fähre ist voll. Das bedeutet auf der nächsten Fähre die erste Startreihe (vierspurig). Trotz mentaler Vorbereitung auf den Start haben wir nicht damit gerechnet, dass es in Brestova nach rechts abgeht. So konnten wir uns nur als drittes Fahrzeug einreihen, haben uns aber als Dreiergruppe beim Anstieg schnell vom Hauptfeld absetzen können.


 



 

Nach weiteren Wartezeiten an der Mautstation der A7 bei Rijeka und dem Grenzübergang nach Slowenien in Rupa, verlassen wir gegen 16 Uhr Kroatien. So vergehen insgesamt 16 Stunden bis wir wieder zu Hause sind. Bis auf einen Stau auf der A99 bei München gab es keine weiteren nennenswerten Behinderungen. Der Ausbau des Tauerntunnels scheint sich zeitlich gelohnt zu haben.


 

Ein kleines Fazit:

Vorab sei gesagt, dass grundsätzlich eine Woche zu wenig Zeit ist, eine Region oder gar eine Insel umfassend kennen zu lernen.
Die Regionen Lika-Senj und Karlobag waren uns schon aus dem Vorjahr bekannt und es gibt Orte, die einem einfach ans Herz gewachsen sind: Sveti Juraj. Der Ort hat was. Aber was, können wir auch nicht in Worte fassen. Das Velebitgebirge bietet unzählige Motive (nicht nur) für Knipser, die sich für Flora und Fauna interessieren und ist landschaftlich beeindruckend.
Die Feriensiedlung Prizna ist noch recht überschaubar und ruhig. Ab und an hört man leise das Brummen der Fähre, was aber nicht störend ist. Weitere Bautätigkeiten sind im Gange. Mobilität ist unverzichtbar. Zum Einkauf muss man nach Karlobag und wenn es ein großer Konzum sein soll, nach Senj. Die nächste Konoba, eine Pizzeria, ist in Ribarica. Wer damit leben kann, für den ist Prizna ein schöner Ort für einen Badeurlaub und als Ausgangspunkt
für Ausflüge. Entlang der Küstenstraße lassen sich mit dem PKW etliche Buchten finden, an denen man oft für sich sein kann.
Die Frage, ob wir wieder Urlaub auf Cres machen würden, müssten wir derzeit mit einem Achselzucken beantworten. Das mag daran liegen, dass wir in der Hochsaison vor Ort waren und von einem Tagesausflug letzten Herbst Cres noch als eine sehr ruhige, nahezu verlassene Insel in Erinnerung hatten. Schön ist die Insel dennoch und eine Woche ist nicht viel Zeit. Der berühmte Funke wie in der Region Velebit oder der Koromacno Halbinsel im Osten Istriens konnte für uns in dieser Woche (noch) nicht überspringen. Die Frage, ob die Inseln Krk (aus vergangenen Jahren) oder Cres, würden wir mit Cres beantworten. Zum einen wegen der Landschaft/Vegetation, zum anderen ist hier nicht ganz so viel los. Und falls wir mal wieder auf der Insel verweilen sollten, steht Stivan als Unterkunftsort auf unserer Liste ganz oben.

Bis zum nächsten Mal in Kroatien

Die Knipser